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15.04.11, 20:57:58

Zweiundvierzig

Hallo.
Nach einigem Zögern stelle ich mich doch hier vor.
Ich bin 23 und vor 2 Jahren bekam ich die Diagnose Asperger Syndrom. Es hat sehr lange gedauert, bis mir ein Arzt diese Diagnose gestellt hat, denn meine Verhaltensweisen wurden oft auf die Art zurückgeführt, in der meine Eltern mich behandelt haben. Ich sei traumatisiert und daher kontaktscheu und „merkwürdig“. Ärzte wollten mit mir immer über meine Gefühle sprechen, dass ich das nicht konnte, bzw. einfach nicht getan habe, wurde auf meine Traumatisierung zurückgeführt.
Aber es haben sich sehr viele Fragen angesammelt und bin zu dem Schluss gekommen, dass meine Eltern nicht der alleinige Grund dafür sein konnten, dass ich anders bin, als meine Mitmenschen. Vor 3 Jahren hat ein Freund mich auf die richtige Fährte gebracht. Ihm ist aufgefallen, dass ich mir grundsätzlich keine Telefonnummern oder sonstige Zahlen aufschreiben muss, und nannte mich daraufhin nur noch: „Du Autist“. Dem bin ich nachgegangen und habe mich in vielen autistischen Merkmalen wiedergefunden. Ich habe mich oft schlecht gefühlt, weil andere mich als gefühlskalt beschrieben haben. Die Gegenwart mancher Menschen empfand ich als angenehm, aber ich wollte nicht mit ihnen kommunizieren. Auch fühle ich mich unwohl, wenn ich anderen in die Augen schauen muss. Das hat unter anderem dazu geführt, dass die Menschen, die ich gerne mochte, den Kontakt zu mir abgebrochen haben.
Die Diagnose hat für mich etliche Fragen gelöst und mich etwas von dem schlechten Gefühl befreit.
Noch fühle ich mich etwas unwohl, im Forum zu schreiben. Ich werde ein wenig lesen und schauen, ob ich mich hier einfügen kann.

:)
15.04.11, 21:06:54

Antika

Hallo, und wilkommen im Forum.
15.04.11, 21:17:21

Löwenmama

Hallo und willkommen hier im Forum.Lies erstmal ein wenig hier, es gibt sicher vieles für dich hier zu entdecken...
16.04.11, 00:48:31

PvdL

geändert von: PvdL - 16.04.11, 00:50:01

Zitat von Zweiundvierzig:
Die Diagnose hat für mich etliche Fragen gelöst und mich etwas von dem schlechten Gefühl befreit.


Schön gesagt. Auch mir hat diese Selbsterkenntnis zu einem Maß an Lebensqualität verholfen, wie ich es nie für möglich gehalten hätte.

Nur weil ich Rudolph mit der roten Nase bin, muß ich nicht automatisch auch schon erklären können, warum es rote Nasen gibt und was da zu bedeuten hat. Diese Erwartungshaltung scheint indes weit verbreitet. Zumindest kann ich mit dieser Erwartung jetzt umgehen. Und denen, die es wirklcih wissen wollen, auch ein wenig besser verständlich machen, von welchem fernen Stern ich gekommen bin.
16.04.11, 08:44:32

zoccoly

Willkommen :)
16.04.11, 11:39:47

Quadriga

Tag schön.
16.04.11, 15:07:14

haggard

willkommen hier.

hatten dir die personen gesagt, dass wegen des blickverhaltens kein kontakt mehr gewollt wäre? wäre zumindest auch für mich eine erklärung für die beweggründe der weggebliebenen, an die ich bisher noch nicht gedacht hatte.
16.04.11, 16:17:58

Zweiundvierzig

Danke euch.

Begründet haben die Menschen den Kontaktabbruch nicht, soweit ich das mitbekommen habe. Aber ich wurde wegen des fehlenden Blickkontakts und meiner fehlenden Motivation, ein Gespräch zu beginnen und am Laufen zu halten, kritisiert. Ich habe das Wegbleiben mit beidem in Verbindung gebracht.
16.04.11, 21:05:01

Quadriga

Solche Menschen sind keine wahren Freunde und respektlos; daher ist es wohl auch ganz gut keinen Kontakt mehr zu solchen zu haben. Für mich gibt es i.d.R. nur Freunde und Menschen in meinem Kontaktfeld, die mich so nehmen wie ich bin, alle andere lösen sich so und so von diesem Feld alleine wieder, da ich ja auch kaum Blickkontakt halte, und Gespräche nicht mal immer richtig am Laufen halten kann. ;)
Meine Ex-Freundin schaute auch immer oder fast immmer weg, wenn sie mit mir geredet hatte. Ich fragte dann halt direkt nach, warum sie keinen Blickkontakt hält, und dann hat sie es mir soweit erklärt, dass es ich es verstanden habe, und das habe ich dann auch so respektiert; sie also so genommen wie sie ist. Nachfragen und das Gesagte Annehmen und Respektieren, ist das A und O!
16.04.11, 21:44:03

Zweiundvierzig

Zitat von MoRtiFeR:
Für mich gibt es i.d.R. nur Freunde und Menschen in meinem Kontaktfeld, die mich so nehmen wie ich bin,


Inzwischen habe ich auch solche gefunden. Nur ist es für die einfacher mich zu nehmen, wie ich bin, weil ich inzwischen den Grund für meine Verhaltensweisen nennen kann. Hinderlich war früher auch, dass ich mir selbst Vorwürfe und Gedanken wegen meines mangelnden Interesses und der unterstellten Gefühlkälte gemacht habe.
 
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