Tach auch,
das große Buffet fällt aus, da es Großvater schlecht geht, daher kann ich hier schon viel eher schreiben. Was ich sehr begrüße - Familienessen machen mir immer sehr viel Stress, da ich immer über Nichtigkeiten reden MUSS und ich habe ja diese gewisse Sozialphobie. Außerdem schreibe ich euch sehr gerne zurück 
@drvaust: Wer keine Zufriedenheit mit dem eigenen Sein erlangen kann, der versucht Hilfen zu erhalten oder zu erkaufen, um sich anderen Seins-Vorstellungen kompatibel zu machen. Und wenn er dafür das Geld nicht selber hat und es von anderen will, der muss einen Antrag stellen. Voraussetzung, einen Antrag genehmigt zu bekommen ist eine Diagnose.
that's what I said!
Zitat:
Hilfen fürs Leben kann man auch ohne Pathologisierungen erhalten, ich lege großen Wert auf den Rat und Beistand meines Schuhmachers, der sich aufs Gehen versteht und einer Freundin, weil sie lieben und dienen kann und einer anderen Freundin, die als Akademikerin leidenschaftlich gerne putzt und der die Meinungen anderer zu ihren Lebensumständen völlig egal sind.
Freunde sind auch schon mal überfordert. Ja und?
"ja und?" - verstehe ich leider nicht. ein therapeut wird bezahlt und tut seinen job. er nimmt meistens seine arbeit "nicht mit nach hause" (RW), das heißt, dass er sich in der Regel damit nicht überfordert. MEINE Freunde können das, was ICH alles in mir verbocke nicht immer ertragen!
Zitat:
[Bank-Metapher]
Ist es hier denkbar, dass man auch aneckend durchs Leben kommen kann und ein durch und durch froher Mensch sein kann?
Verstehe die Metapher, jedoch nicht den bezug zu meines Aussagen und Darstellungen... sorry.
Was hat dies mit dem Gesuch nach Hilfe zu tun?
Zitat:
Dr. Pressmann hat sich schon vor langer Zeit in das System pressen lassen und macht auf mich den Eindruck, nur aus einem eingeschränkten Blickwinkel schauen zu können.
Ihre Verbindlichkeit zwischen den Fronten kann sie sowohl zur Verräterin als auch zur Marionette machen.
Ich persönlich habe Fr. Preißman als zurückhaltend in ihren Büchern erlebt, da sie meist auch nur Herausgeberin ist und die Schilderungen oft durch Betroffene selbst kommen. Sie gibt meist eher objektive Tipps oder wissenschaftlich als sicher geltende Tatsachen (neurologischer Natur zB, etc).
ich habe daher kein richtiges Profil von ihr, das ich bewerten könnte, aber ob sich Fr. "Pressmann" hat derart pressen lassen bezweifle ich ein wenig, sie hat zwar studiert, was ich sehr bewundere und übt auch ihren Beruf aus, jedoch hat sie eben einen Weg gefunden mit ihrem Umfeld zu leben - dies bedeutet natürlich einen Kompromiss, aber ist das denn so schlimm? Mit anderen Menschen leben bedeutet ja immer einen Kompromiss eingehen, daraus kann ja auch etwas wunderbares erwachsen!
@Mama: Ich habe mittlerweile sehr viele Therapien hinter mir, angefangen haben sie mit Verhaltenstherapien, die mir ÜBERHAUPT nihct weitergeholfen haben - wie ihr euch sicher vorstellen könnt. Meine Gedanken, Analysen, scheinbar ("offensichtlich" eher!) anderen Wahrnehmungen hörten natürlich niht auf, nur weil ich mich als Symptom einfach anders verhielt. Es waren die DENKBAR falschen Asätze für mich, sie haben mich eher kaputter als ganzer gemacht.
Gefolgter Aufenthalt in einer Kinderklinik (wegen Magersucht), in der mit Gewichtsvertrag und Gesprächstherapien, die meines Emofindens nach nur auf Symptombeseitigung abzielten arbeiteten, brachen mich schließlich - ich fügte mich der Obrigkeit und dachte fortan für viele Jahre, dass ich mich eben nur NOCH mehr anstrengen müsse, noch mehr kooperieren, noch mehr folgen, dann würde sich meine Andersartigkeit schon auswachsen. [diese erneute vorstellung dieser unfassbar verletzenden und meiner ansicht nach gewollten Versehrung berührt mich gerade sehr. Hui...]
Es folgten einige weitere Therapeuten, die mir allesamt eher Vorhaltungen machten und mich animierten "mehr" zu arbeiten, zu kooperieren, nicht so renitent zu sein und endlich mitzumachen. Dabei war ich immer ehrlich. ich war nur nie in der Lage die geforderten maßnahmen durchzuführen, dh. konkret mich von meinen Zwängen zu lösen und zB regelmäßig die Schule zu besuchen. Ich war nie ein lautes Problemkind, nie, ich kuschte immerzu, das hatte ich ja in o.g. Klinik "gelernt".
Bei einem dieser Therapeuten, er war jugendtherapeut für hochbegabte wurde in einem ausführlichen IQ-test auch meine hochbegabung festgestellt. es fiel "ungewöhnlich" (zitat) ins auge, dass ich große differenzen in der begabung zeigte; die einen ließen den IQ ins unmessbare schießen, andere defizite holten ihn wieder herunten in messbare werte. man einigte sich schließlich auf "über 148", aber ob das alles so korrekt ist kann ich nicht bewerten...
Nachdem meine Mutter viele Jahre und viele Ereignisse, die von vorwürfen und unverständnissen geprägt waren,später starb, ließ ich mich in eine tiefenpsychologisch arbeitende klinik einweisen, die zudem auch noch ganzheitlich arbeitet (anthroposophischer ansatz, was die behandlungen angeht - die psychol. betreuung war aber konventionell - tiefenpsychologisch eben.) Dies hat mir endlich geholfen! Es hat unglaublich weh getan meinen tiefsten Empfindungen und Ansätzen entgegenzustehen, aber es reinigte mich auch sehr!!! Leider habe ich die darauf folgende, eigentlich notwenige ambulant Folgetherapie nie in Angriff genommen, da die Anfahrt zur Klinik viel zu weit war... Einen anderen Therapeuten, der so arbeitete, fand ich nicht.
Einige Jahre später kam ich dann nach Köln und damit begann meine innere genesung ganz, ganz langsam. ich prüfte meinen Standpunkt, bemerkte Fähigkeiten in mir, die unglaublich vielfältig waren und erfuhr eine tiefe Liebe in mir zur Welt, ich nenne es immer den Kreis des Lebens, den ich in mir trage; ich sehe jedes Lebewesen und Ding als Stückchen der Welt, als liebenswertes Teil, das seinen Platz hat. Diese tiefsten, nahezu unbeschreiblichen Empfindnugen fallen mir hier schwer korrekt wiederzugeben, evtl haben einige von euch ähnliches schon einmal empfunden. Zudem entdeckte ich eine tiefe Leidenschaft zur Musik, dabei kann ich jedoch schwer einteilen welche Gattung von Musik, da textbezogene Stücke ganz anders wirken als instrumentale. Synästhesien, die ich bisweilen immer wieder in Form von dreidimensionalen Farben erlebe und gekrümmten Formen, erlebe ich ausschließlich bei elektronischer, instrumentaler Musik (vorzugsweise Dubstep, Drum&Bass).
Dennoch gibt es sehr viel aufzuholen; ich merke an sehr vielen Stellen noch innere Blockaden, die ich lösen möchte. Und da sind wir bei
@55555's Frage zu den Verwirrungen, die ich mit Blockaden gleichsetze:
Diese gibt es ständig. Besonders bei dem Umgang mit anderen Menschen. ich beherrsche eine sehr offene, nahezu offensive art mit anderen zu agieren, das war auch bisher auch mein allergrößter zweifelpunkt was das vorherrschen eines asperger syndroms angehht. ich gehe laut und offen auf sie zu. früher, noch bevor ich auffällig wurde, hatte ich vor menschen unfassbare angst, habe mir in die hose gemacht (tatsächlich), als ich in die bäckerei geschcikt wurde um brötchen zu holen aus angst zu versagen und nicht zu wissen was ich sagen soll.
später dann erkannte ich, dass ich vorteile daraus zog sehr offen auf menschen, insbesondere Männer, zuzugehen und eröffnete das feuer (RW) nachdem mein erster richtiger, fester freund nach etwas einem monat erschöpft aufgab (ich war einfach nie greifbar, nie "bei der sache", nie für ihn da und kuscheln war und ist immer noch der horror für mich). er entjungferte mich damals (mit 18; er war 28), danach begann eine fulminante karriere mit immer wechselnden männern, mit denen ich mein ego pushte. Ich musste mich sehr überwinden mit ihnen körperlich intim zu werden, umso mehr freute es mich hinterher mich überwunden zu haben.
aus all diesen erfahrungen weiß ich also, dass ich mit offensiver offenheit immer im gedächtnis bleibe und mir somit wesentlich mehr türen offen stehen (RW) als zöge ich mich zurück. den sprung von lautem geplapper hin zu einer offenen (unter-)haltung schaffe ich jedoch nicht, bzw in den seltensten fällen.
eine weitere blockade/verwirrung ist, dass ich bei solzialer einbindung auf basis auswendiggelernter schemata reagiere. das ist meist zutreffend und wird akzeptiert, aber nciht selten trifft dies nicht ganz den erwarteten kern und somit bin ich etwas zu laut oder einfach zu unangemessen und man ist etwas irritiert. dies löst sich aber schnell wieder, indem ich oder das gegenüber einfach "weiter im text" geht, bzw der unterhaltung oder ich relativiere, indem ich sage es sei ein scherzchen gewesen.
Ncoh eine blockade, die mich sehr (!) belastet ist, dass ich in konfliktsituationen es nicht schaffe meine ansichten darzulegen. schriftlich klappt dies immer besser (ich schrieb es schon), aber verbal öffnet sich in mir ein riesiges schwarzes loch (metapher), das alle strukturierten thesen komplett aufsaugt und unsichtbar macht. aus meinem mund kommt demnach gestammel, das mit dem betreffenden thema zwar etwas zu tun hat, aber nur standardfloskeln sind, etwa wenn ich beim arzt sitze ihm plausibel erklären muss warum ich eine krankmeldung brauche, ganz gleich ob es um physische oder psychische belange geht. ein weiteres beispiel ist zb auch die konfrontation in der ubahn, als es um die situation ging, dass eine frau eine andere als dumm bezeichnete, nur weil sie schnell ein paar mal aus der türe schlüpfte, um danach wieder hineinzusteigen. sie frug mich ob ich es genauso sehe. ich empfand, dass die hüpfende dame sehr wohl sinnvol gehandelt hatte, da sie offentlichtlich jmd suchte mit dem sie sich an dieser station treffen wollte, fand diese worte aber erst etwa 5-10 minuten später. ich äußerte sie dann auch, denn ich wollte meinen senf doch noch dazu abgeben (RW), aber es war durch die verstrichene zeitspanne eine etwas merkwürdige situation.
weitere blockaden existieren, aber sind mir gerade nicht präsent; falls sie noch hochkommen werde ich sie evtl noch hier präsentieren.
so, nun habe ich zwei stunden mit dem SChreiben des posts zugebracht. ich danke für diese Beschäftigung 
zusatz @55555:
Zitat:
Wenn ich also im Beispiel bleibe wärst du ein Homosexueller, der gerne im Land der Heterosexuellen leben würde und deswegen eine Möglichkeit sucht die eigene Homosexualität zu überwinden (auf Kosten des Gesundheitssystems). Da bist du dann wohl in der Tat bei einem ATZ richtig, ob dir das Ganze gut bekommen wird - ich habe so meine Zweifel.
Manch einer möchte gerne was er nicht ist, gerade das ist reizvoll, weil man es nicht hat. Selbstannahme ist etwas, das ich persönlicher Reife zurechne. Jeder muß seinen Weg gehen und seine Erfahrungen machen.
Das wort "überwinden" ist da nicht korrekt, also nicht das wie ich es empfinde und meine. ich sehe das wort überwinden in form von "beseitigen"+"darüberhinweggehen".
ich möchte meine eigenarten eher besser verstehen und mit den reaktionen der umweld, nennen wir es mal "behinderungen durch die umweld" unversehrter herausgehen als bisher!
und ja, ich werde es mit dem ATZ mal versuchen, wenn es nichts ist werde ich nicht verzagen und einfach weiter suchen; ich bin mittlerweile nicht mehr derart auf eine lösung fixiert wie ich lange, lange zeit gewesen bin. ich weiß, dass, wenn ich mit geduld, ausdauer und dem gesunden maß an liebe zu mir (um nicht zu verzagen) an die sache rangehe, werden sich wege öffnen (RW).